Begrüßungsworte anlässlich der Ausstellungseröffnung „Die Zeitung in der Künstlerkarikatur von Honoré Daumier“ und „Denkschule für Demokratie – politische und andere Zeichnungen von Walter Hanel“

Karikaturenausstellung im Landtag NRW (23.2.2010) Begrüßungsworte der Präsidentin des Landtags NRW Regina van Dinther anlässlich der Ausstellungseröffnung „Die Zeitung in der Künstlerkarikatur von Honoré Daumier“ und „Denkschule für Demokratie – politische und andere Zeichnungen von Walter Hanel“ am 23. Februar 2010, 15.00 Uhr, Wandelhalle des Landtags

Guten Tag, meine sehr geehrten Damen und Herren!

liebe Kolleginnen und Kollegen,

verehrte Gäste!

I.

„Was der Hofnarr für die Monarchie war, ist der Karikaturist für die Demokratie.“

Mit diesem schönen Zitat des Journalisten Andreas Dunker heiße ich Sie herzlich willkommen im Landtag Nordrhein-Westfalen zur Eröffnung einer Ausstellung – oder richtiger: einer Doppelausstellung.

Zum einen präsentieren wir Werke des berühmtesten französischen Karikaturisten des 19. Jahrhunderts, von Honoré Daumier. Ich freue mich, den Kurator der Daumier-Ausstellung und Leiter des Europäischen Zeitungsmuseums Krefeld begrüßen zu können. Herzlich willkommen Hans-Ulrich Nieter.

II.

Ich fand die Idee glänzend, diese Daumier-Ausstellung mit einer weiteren zu verbinden. Sie alle kennen seine Karikaturen aus verschiedenen deutschen Printmedien. Sie haben sogar auch in französischen Zeitungen wie „Le Monde“ ihren Platz.

Ich freue mich ganz besonders, den Künstler – so darf ich ihn nennen – heute persönlich begrüßen zu dürfen. Herzlich willkommen, verehrter Walter Hanel.

Dass die Ausstellung „Denkschule für Demokratie“ hier zu sehen ist, verdanken wir der Volkshochschule Bergisch-Gladbach und ihrer Leiterin, Frau Dr. Birgitt Killersreiter. Auch Sie begrüße ich sehr herzlich.

Walter Hanel steht Ihnen gleich noch zum Künstlergespräch mit Werner Ludwig und anschließend zur Signierstunde zur Verfügung.

III.

„Die Waffe des Karikaturisten ist sein Zeichenstift. ­Die Munition dazu liefert jedoch sein analytischer Verstand und sein treffender Humor.“

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Mir würde ohne die Karikatur bei der Morgenlektüre der Zeitung, mit der oftmals der erste Schmunzler oder gar Lacher des Tages verbunden ist, etwas fehlen: Nämlich das Salz in der Suppe der Politik.

Honoré Daumier, der 1832 wegen spitzer Satire gegen die Obrigkeit sogar zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, beschäftigte sich neben den Mächtigen zunehmend auch mit dem Kleinbürgertum, das er in Alltagsszenen karikierte.

Über Walter Hanel, der mit vielen Auszeichnungen und Preisen bedacht wurde, schrieb die „Welt“ im Jahr 2000 anlässlich seines 70. Geburtstages unter der Überschrift „Karikaturist mit Moral“:

„Die Berufskrankheiten des Karikaturisten – Zynismus und Weltverbesserei – sind ihm fremd. Er ist zugleich Optimist und Pessimist, Fatalist und Stoiker. Vor allem aber amüsierter und amüsierender Philosoph der Zeichenfeder.“

Verehrter Herr Hanel, ich bin sicher: Auch zu Ihrem 80. Geburtstag in einigen Monaten wird mindest ebenso viel Positives über Sie geschrieben werden.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, mein Dank gilt Ihnen allen für Ihr Kommen.

Freuen wir uns nun auf das Wort von Hans-Ulrich Nieter.

Herzlichen Dank.